Dominik

Bevor ich auf Gundula Liebisch traf, saß ich in der Schule mit dem Gedanken Schreiner zu werden. Es war zwar nicht mein Traumberuf, aber was sollte man als Förderschüler auch erwarten. Als ich spontan für das Projekt LiveDance zugesagt habe, war ich mir unsicher, ob es sinnvoll ist. Mein „Terminkalender“ war nämlich sowieso schon voll, getanzt hatte ich noch nie und ob es Spaß machen könnte, stellte ich in Frage.

Am ersten Tag der Proben war ich sehr aufgeregt, da ich wusste, dass ich mit mehreren Jugendlichen tanzen werde. Da ich ein wenig schüchtern war, stellte das eine besondere Herausforderung für mich dar. Doch Gundula Liebisch und Ihr Team waren alle so nett, dass alle Zweifel von mir gefallen sind und ich hatte jetzt echt „Bock“ an diesem Projekt mitzuarbeiten. Zuerst wollte Gundula, dass wir unsere Gedanken, Gefühle, Träume und Ängste aufschreiben. Daraus hat die Choreographin Berenika Kmiec zusammen mit Gundula Liebisch ein tolles Stück für uns kreiert.

Nun war es an der Zeit, sich bei den Proben auch tatsächlich mit unseren Gedanken und Gefühlen ausseinander zu setzen. Das war nicht immer leicht, aber Gundula hat uns immer motiviert und aufgebaut weiter zu machen. Schon während des Projektes entdeckten Gundula und Berenika mein Talent zum Tanzen und wollten dies fördern.

Zuerst kam ich in die Tanztheater Gruppe von Berenika Kmiec. Durch das LiveDance Projekt und die Mitwirkung in der Tanztheater Gruppe baute ich immer mehr Selbstvertrauen auf und habe meine Leidenschaft für’s Tanzen entdeckt. Zu dem Zeitpunkt der öffentlichen Aufführung von LiveDance konnte ich mir schon nicht mehr vorstellen, ohne tanzen auskommen zu müssen.

Auch Gundula und Berenika waren der Meinung, ich müsste unbedingt weiter machen. Da schlug mir Berenika vor, anstatt meine Schreinerlehre zu machen, mich doch an der Tanzakademie Krippner zu bewerben. Nach der bestandenen Aufnahmeprüfung hatte ich nur noch ein Problem, das mich fast zur Verzweiflung brachte: diese tolle privat Akademie konnte sich meine alleinerziehende Mutter leider nicht leisten. Auf der einer Seite wollte ich von ganzem Herzen tanzen lernen, auf der anderen Seite wollte ich meiner Familie nicht zur Last fallen.

Da kam Gundula Liebisch mit dem Vorschlag, meine Tanzkarriere durch die „LIOHT Stiftung“ finanziell zu unterstützen. Heute kann ich mir keinen anderen „Job“ vorstellen und gehe seit einem Jahr meiner Berufung als Tänzer nach. Ich fühle mich grenzenlos, bin selbstbewusst, hoch motiviert und unendlich dankbar. Ich bin auf dem Weg, eine neue Sprache zu lernen, die Sprache des Tanzes!

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